Orgeln der Pfarrgemeinde

Beschreibung der Sandtner Orgel

 

Disposition

I. Manual:

Koppelmanual aus III und II

 

II. Manual: (Hauptwerk)

    Prinzipal 8'  (tw. Doppelprinzipal)

    Rohrflöte 8'

    Oktave 4'

    Spitzflöte 4'

    Oktave 2' (als Flöte intoniert)

    Mixtur 4-6 fach

    Trompete 8'

    Cornet 3 fach

    Tremulant

 

III. Manual: (Schwellwerk)

    Salicional 8'

    Gedackt 8'

    Prinzipal 4' 

    Scharf 4 fach

    Flöte 4'

    Quint 2 2/3

    Flöte 2'

    Terz 1 3/5 ´

    Oboe 8'

    Tremulant

 

Pedal:

    Prinzipal 16' (die untersten acht Pfeifen stehen auf einer eigenen Windlade mit mechanischer Traktur hinter dem Hauptgehäuse)

    Subbaß 16'

    Oktave 8'

    Gedackt 8'

    Nachthorn 4'

    Bassmixtur 4 fach

    Posaune 16'

    Clarion 4'

 

Mechanische Register- und Spieltraktur, Schleifladen, Koppelmanual, III-P, II-P

 

Beschreibung

Erbaut wurde die Orgel im Jahr 1976 von der Firma Hubert Sandtner in Dillingen, die in dieser Zeit für sehr hochwertigen Orgelbau bekannt war. So erhielt damals beispielsweise auch die Hochschule für Musik in München ihre wichtigste Unterrichts- und Prüfungsorgel von Sandtner.

Die Orgel scheint sich mit ihrem kräftig strahlendem Klangideal an den Orgeln Gottfried Silbermanns (1683 – 1753) zu orientieren, der als der bekannteste Orgelbauer der Barockzeit in Mitteldeutschland gilt.

In den Jahren 2017/18 wurde eine Generalreinigung und dezente Umgestaltung durch die Firma Kaps in München vorgenommen.

  • Die Manualabstände wurden für die leichtere Spielbarkeit vergrößert und der BDO-Norm angepasst
     
  • Trompete 8'  in II wurde etwas zurückgenommen
     
  • Spitzflöte 4'  in II  wurde weicher intoniert
     
  • Quinte 1 1/3 ' in II wurde durch ein Cornet 3fach ersetzt, das wahlweise ab g0 oder c1 gespielt werden kann
     
  • Posaune 16' in P  wurde komplett ersetzt. Wegen falscher Becherlängen war sie im Sommer nicht stimm- und spielbar.

 

Das Hauptwerk der Orgel befindet sich in der Emporenbrüstung; also an der Stelle, an der sonst im traditionellen barocken Orgelbau das Rückpositiv steht. Durch diesen „Trick“ konnte ein Schwellwerk, das in der Brüstung wegen der Jalousie nicht möglich gewesen wäre, im Hauptgehäuse realisiert werden.
Dank dieses Schwellwerks können Werke nahezu aller Epochen interpretiert werden und auch die Begleitung eines Chores ist damit wesentlich flexibler.

Die Orgel verfügt über ein Koppelmanual. Das heißt, es existiert eine separate dritte Klaviatur, auf der Hauptwerk und Schwellwerk gemeinsam gespielt werden. Durch diese Lösung kann die gesamte dreimanualige Literatur nicht nur geübt sondern oft auch sinnvoll dargestellt werden.

Ein weiterer wichtiger Vorteil ergibt sich für das liturgische Orgelspiel, denn beim sogenannten obligaten Spiel (hervorgehobene Oberstimme) ist mehr Flexibilität bei der Begleitung des Gemeindegesangs möglich. Praktisch sieht das so aus: Die linke Hand spielt die Mittelstimmen mit den Hauptwerksregistern und die rechte Hand die Singstimme auf dem Koppelmanual mit den Hauptwerksregistern und zusätzlichen Soloregistern aus dem Schwellwerk.
Im Gegensatz zur üblichen Lösung mit Normalkoppel II/I  gewinnt man hierbei auch für die linke Hand die kraftvollen Register des Hauptwerks. Mit einer zweiten Koppel in Gegenrichtung, also I/II wäre das übrigens auch auf einer zweimanualigen Orgel machbar. In der Regel steht jedoch bei den meisten Orgelplanungen die Flexibilität der Begleitung des Gemeindegesanges weniger im Vordergrund.

Armin Jäck (2019)